Wann schreibt man Bairisch Bayerisch mit „i“ und wann mit „y“? Woher stammt eigentlich das „y“?
„i“ oder „y“?
Wenn die Rede vom Dialekt ist, wird bairisch mit „i“ geschrieben. König Ludwig I. von Bayern, war ein großer Bewunderer und Fan der griechischen Antike und hellenistischen Kultur. Nachdem sein Sohn Otto König von Griechenland wurde, verfügte König Ludwig I. per amtlichen Erlass, dass „Baiern“ künftig mit griechischem Ypsilon geschrieben werden solle.
Mit der Schreibweise bayerisch bezieht man sich auf das geographische und politische Gebilde des heutigen Freistaats, mit bairisch hingegen auf einen bestimmten Dialekttyp, der außer in Altbayern auch in Österreich und darüber hinaus verbreitet ist.
Die Grenzen der Sprache
Im Süden und Osten grenzt das Bairische an gänzlich fremde Sprachen – Tschechisch, Ungarisch, Italienisch, Slowakisch, Slowenisch und Rätoromanisch. Die Sprachgrenze lag immer außerhalb der bayerischen Staatsgrenze.
Im Westen grenzen die bairischen Dialekte an das Ostfränkische und das Schwäbisch-Alemannische. Im Westen Münchens erstreckt sich eine breit gefächerte Übergangszone zum Ostschwäbischen; Hier konnten sich Eigenheiten entwickeln wie zum Beispiel die Mehrzahlbildung auf -ach: Wiesach ‚Wiesen‘.
Nördlich der Donau stellt der Nürnberger Raum ein bairisch-ostfränkisches Übergangsgebiet dar, dessen ursprünglich nordbairische Dialekte im Laufe der Jahrhunderte wegen der territorialen Zugehörigkeit bzw. der Lage außerhalb der Grenzen des Herzogtums zunehmend ostfränkische Eigenheiten annahm.
Umfrage: Wer kann Bairisch Bayerisch sprechen?
Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ist in Deutschland der Dialekt in Bayern am lebendigsten. Hier geben mit Abstand die meisten Bewohner an, einen Dialekt zu sprechen. Im Bundesdurchschnitt gaben 51 % der Befragten an, die Mundart ihrer Region sprechen zu können, in Bayern aber 72 % – bei weitem der höchste Prozentsatz.
In einer Infratest-Umfrage (1975) gaben in Altbayern sogar 81 % an Dialekt zu verwenden („ein bisschen“ sagten noch 14,5 %). Nur 7 % sagten aus, dass sie keinen Dialekt konnten (Zehetner, Dialektbuch, 155f.). Zwischen dem Dialekt und der Schriftsprache gibt es einen fließenden Übergang in der Alltagssprache, welche sich mehr oder weniger stark regional unterscheidet.